Die Geheimnisse der Insel Kärnä

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Auf der Insel Kärnä befinden wir uns am Geburtsort des Kratersees. Diese Insel ist mit einer Länge von mehr als 6 Kilometern die gröβte im Lappajärvi-See. Sie ist durch eine Brücke, welche über einen schmalen Sund führt, mit dem umgebenden Festland verbunden. Der See entstand vor etwa 78 Millionen Jahren, als ein Asteroid mit einem Durchmesser von ca. 1,5 km in das Grundgestein der Gegend einschlug. Im Krater bildete sich später ein See, der Lappajärvi, und die Insel Kärnä wird für den durch den Einschlag hervorgebrachten Zentralberg gehalten. 

Der Einschlag des gewaltigen Himmelskörpers generierte eine Reihe von Impaktgesteinen: Kärnäit, Suevit und Impaktbreccien.

Durch eine Kernbohrung konnte festgestellt werden, dass das Grundgestein im Nordteil der Insel Kärnä weitgehend aus Kärnäit besteht. Im südlicheren Teil trifft man anstelle dessen auf Suevit, welcher nur wenig durch die Einschlagswirkung geschmolzenes Gesteinsmaterial enthält. Kärnäit kommt im nördlichen Teil der Insel sowohl im Felsgrund vor als auch in verstreut auffindbaren Steinen. Auch auf den Inseln Vartijasaari, Lokkisaari und Lokkikari findet sich Kärnäit.

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Der Unterstand auf der Insel Kärnä

Bei einem Besuch auf der Insel Kärnä sollte man sich unbedingt die Zeit nehmen, die stimmungsvolle Umgebung im dortigen Unterstand zu genieβen.

In dessen Nähe befindet sich auch eine der Stellen, an denen in der Gegend eine Kernbohrung vorgenommen wurde. Dort, direkt neben dem Korkeasaarentie-Weg, hat man anhand von Proben aus dem Bohrloch festgestellt, dass unter etwa 18 Meter mächtigen Sedimenten Suevit vorkommt sowie aus Trümmergestein gebildete Impaktbreccien bis in eine Tiefe von 160 Metern. 

Darunter ist das für die Gegend typische Grundgestein, das aus granitischem Pegmatit und Glimmergneis besteht, bis in eine Tiefe von 275 Metern stellenweise von Dikes (Gesteinskörper, die gröβere Spalten ausfüllen) aus Impactbreccien durchzogen.

Der harte Kärnäit im Nordteil der Insel Kärnä hat offenbar verhindert, dass der letzte, aus nordwestlicher Richtung vordringende und die Gegend passierende Gletscher die brüchigeren Suevitvorkommen abtragen konnte.     

In unmittelbarer Nähe des Unterstandes, von welchem man den Ausblick auf die schönen Landschaften um den gröβten Kratersee Europas genieβen kann, befindet sich ein Badestrand, Umkleidekabinen, ein Plumsklo und ein Tisch mit Bänken.

Der Unterstand auf der Insel Kärnä: : Korkeasaarentie 5, Lappajärvi

Das Moor Haikaranneva

In Süd-Ostbottnien trifft man sowohl auf die für Nordfinnland typischen Niedermoore als auch auf die in Westfinnland verbreiteten Hochmoore. Die Entwicklung der Moorgebiete begann mit dem Ende der letzten Eiszeit, als die Region nach den verschiedenen Entwicklungsstadien der Ostsee zu Festland wurde. In Süd-Ostbottnien gab es ideale Voraussetzungen für die Entstehung von Moorlandschaften; im Verhältnis zur Verdunstungsrate grössere Niederschlagsmengen sowie ein relativ flaches Landschaftsbild verbunden mit nur geringfügig wasserdurchlässigen Sedimenten. Ein groβer Anteil der hiesigen Moore ist durch die Verlandung von Gewässern entstanden.

Das Moor Haikaranneva auf der Insel Kärnä ist ein besonderes Moor. Es hat eine Gesamtfläche von 115 ha. Etwa 80 % davon besteht aus Hochmoor und 20 % aus bewaldetem Moor. Die häufigsten Erscheinungsbilder sind Hochmoor, Bruchmoor und Moor mit Waldbestand. Inmitten des Moores findet sich nur spärlicher Kiefernwald, die Randgebiete weisen dichteren Baumbestand auf. Die Oberfläche des Moores ist eben, und die Torfschicht misst an ihrer dicksten Stelle 3,5 Meter. Am nördlichen und östlichen Rand sind stellenweise Entwässerungsgräben angelegt worden. Die Lage des Moores ist einzigartig: Es ist von drei Seiten vom See umgeben.

Der Unterstand auf der Insel Kärnä: : Korkeasaarentie 5, Lappajärvi

Das Moor Haikaranneva: Tuohisalontie 188, Lappajärvi

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Sari Kujala