Sehenswertes entlang des Pokelantie-Weges in Vimpeli

Der Pokelantie-Weg in Vimpeli verläuft in schöner ländlicher Umgebung entlang des Kratersees. Am Anleger von Katajalahti gibt es einen Vogelbeobachtungsturm, und ein Denkmal erinnert an eine provisorische militärische Ausbildungsstätte aus dem finnischen Befreiungs- und Bürgerkrieg von 1918.  Fühlen Sie sich eingeladen, ein wenig Rast zu machen und sich in Gedanken auf eine Zeitreise zu begeben, die Sie in die Welt vor 78 Millionen Jahren führt.

Zu jener Zeit ragten die Ränder des eben durch den Einschlag des Asteroiden entstandenen Kraters südöstlich von Pokela noch weit höher aus der Landschaft als heute. Sie waren auch viel steiler und sehr instabil. So brachen sie leicht zusammen, und groβe Mengen an Gesteinsmassen rutschten die Hänge hinab. Geröll und grosse Felsstücke bildeten Halden, die noch heute in für Meteoritenkrater typischer Form, den Innenrand terassenförmig abgestuft haben. In Pokela ist diese Geländeform geradezu beispielhaft auszumachen.

Wie hoch der Rand des Meteoritenkraters ursprünglich war, ist nicht mehr genau berechenbar. Ebensowenig ist es möglich, den Ort zu bestimmen, von dem sich die Terasse in Pokela einst gelöst hatte. Eine Vorstellung von der Gröβenordnung der Ereignisse gibt uns dennoch der Höhenunterschied zwischen dem Felssockel auf der Anhöhe Lakeanharju und in Pokela, welcher 175 Meter beträgt. In Pokela befindet sich der Felsgrund indes tief unter den heutigen Erdschichten.

In Pokela wurde der Felsuntergrund durch zwei Kernbohrungen näher untersucht. Ein Bohrloch befindet sich auf dem Gelände der Wasseraufbereitungsanlage und das andere etwa einen Kilometer davon entfernt in nordwestlicher Richtung und zweihundert Meter westlich des Pokelantie-Weges. Das erste der beiden Kernbohrlöcher ist aus wissenschaftlicher Sicht sehr faszinierend, da wir, was andernorts kaum möglich ist, an dieser Stelle etwas über das vorzeitliche Finnland erfahren. Impaktkrater sind in Finnland die nahezu einzigen Orte, an denen man Sedimente findet, die sich vor der letzten Vergletscherung aber nach dem Urgestein des Felssockels gebildet haben. In Pokela sind solche Gesteinsschichten von Erosion verschont geblieben, da sie vom Rand des Kraters bis zum Fuβ des Terassengürtels hinabgestürzt waren. Für die Forschung sind in Lappajärvi nicht nur Impaktgesteine wie Kärnäit von Interesse sondern auch Sedimente, die im Krater verborgen erhalten geblieben und nicht wie die Gesteine in der Umgebung abgetragen worden sind.

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Sari Kujala